Elektromobilität in Europa: Ökonomische, rechtliche und regulatorische Behandlung von zu errichtender Infrastruktur im internationalen Vergleich (Nr. 367) © Photo Credit: Robert Kneschke - stock.adobe.com

Elektromobilität in Europa: Ökonomische, rechtliche und regulatorische Behandlung von zu errichtender Infrastruktur im internationalen Vergleich (Nr. 367)

Elektromobilität in Europa: Ökonomische, rechtliche und regulatorische Behandlung von zu errichtender Infrastruktur im internationalen Vergleich

Zusammenfassung

Im Rahmen dieser Länderstudie sind die wesentlichen Entwicklungen im Bereich Elektromobilität in vier ausgewählten Ländern der Europäischen Union beleuchtet worden: Dänemark, die Niederlande, Österreich sowie das Vereinigte Königreich. Betrachtungsschwerpunkte waren regulatorische Aspekte im Zusammenhang mit dem Aufbau der Ladeinfrastruktur, Änderungsnotwendigkeiten im Bereich der rechtlichen Rahmensetzung sowie staatliche Fördermaßnahmen zur Marktvorbereitung und Markteinführung.

Alle vier Länder haben explizit das Ziel, eine international führende Rolle bei der Elektromobilität ein-zunehmen. Dabei sind die Ansätze zum Teil sehr unterschiedlich. So werden die Entwicklungen in Dänemark, den Niederlanden und Österreich im wesentlichen durch die Stromnetzbetreiber und kommunale Träger vorangetrieben, während die Netzbetreiber in Großbritannien keine exponierte Stellung einnehmen. Neben kommunalen Institutionen sind die wesentlichen Triebfedern im Vereinigten Königreich vor allem Fahrzeughersteller und Anbieter von Ladeinfrastruktur (z.B. Elektromotive).

In allen vier betrachteten Ländern wird gegenwärtig kein substanzieller Änderungsbedarf hinsichtlich der rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen gesehen. Mittelfristig werden zudem keine größeren strukturellen Probleme für die bestehenden Stromnetze erwartet. Es ist eine deutliche Tendenz erkennbar, den Betrieb der Ladeinfrastruktur nicht zu regulieren.

Neben einer umfangreichen Förderung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten gewähren die Staaten in der Regel auch substanzielle Anreize für den Kauf (Kaufprämie) und die Nutzung von Elektrofahrzeugen (Steuerbefreiungen). Darüber hinaus kommen die Nutzer von Elektromobilen oft in den Genuss lokaler Fördermaßnahmen (z.B. Befreiung von Parkgebühren oder einer existierenden Citymaut).

Obwohl alle vier Länder von einer Etablierung der Elektromobilität weit entfernt sind, weisen die Nie-derlande einen gewissen Vorsprung auf, der sich z.B. in der relativ hohen Anzahl existierender Elekt-rofahrzeuge manifestiert. Am unteren Ende der Entwicklungsskala ist Dänemark einzustufen, wo sich das Konzept der Elektromobilität eher noch im Forschungsstadium befindet. Hier wird es interessant sein zu beobachten, inwiefern die privatwirtschaftliche Initiative von Better Place zu einer Prozessbeschleunigung führen wird. Eine solche Beschleunigung könnten auch die Entwicklungen im Vereinigten Königreich erfahren, da der Aufbau der Infrastruktur durch staatliche Förderungen intensiv vorangetrieben wird.

Der Diskussionsbeitrag steht zum Download zur Verfügung.