Die Entwicklung des Marktes für Telefone in der Bundesrepublik Deutschland - Auswirkungen der Liberalisierung des Endgerätemarktes (vergriffen) (Nr. 96) © Photo Credit: Robert Kneschke - stock.adobe.com

Die Entwicklung des Marktes für Telefone in der Bundesrepublik Deutschland - Auswirkungen der Liberalisierung des Endgerätemarktes (vergriffen) (Nr. 96)

Die Entwicklung des Marktes für Telefone in der Bundesrepublik Deutschland - Auswirkungen der Liberalisierung des Endgerätemarktes (vergriffen)

Heike Belitz, Jürgen Müller, Brigitte Preißl, Wolfgang Seufert

Die Entwicklung des Marktes für Telefone in der Bundesrepublik Deutschland - Auswirkungen der Liberalisierung des Endgerätemarktes
Nr. 96 / Oktober 1992
(vergriffen)

Zusammenfassung

Seit dem 1. Juli 1990 dürfen Telefone für den einfachen Hauptanschluß in Westdeutschland frei verkauft werden. Durch den Übergang vom Monopol zum Wettbewerb entwickelte sich ein Markt, dessen Volumen, Zusammensetzung, Eigenarten und Probleme Gegenstand der vorliegenden Arbeit sind. Die Erwartungen, die mit der Liberalisierung des Endgerätemarktes verbunden waren, betrafen die Bereiche:

  • Marktvolumen und Angebotsvielfalt
  • Marktanteile des neben der Telekom entstehenden Verkaufsmarktes
  • Preisentwicklung
  • Marktanteil und Wettbewerbsverhalten des ehemaligen Monopolisten
  • Telefonproduktion in Deutschland
  • Markteintritt ausländischer Anbieter.


Dabei kommt die Studie zusammenfassend zu folgenden Ergebnissen:

  1. Die Liberalisierung erzeugte eine spürbare Ausdehnung des Marktvolumens. Von 1990 bis 1991 wuchs der Telefonmarkt um 12 vH auf 7,25 Mill. Apparate. Hier schlägt sich kurzfristig auch aufgestauter Bedarf nieder. Langfristig wird der Markt durch Zunahme von Zweit- und Drittgeräten, Erschließung des ostdeutschen Marktes, Verkürzung der Nutzungsdauer von Telefonen expandieren. In den nächsten zwei bis drei Jahren sind zudem Impulse von der Umstellung auf TAE-Steckdosen zu erwarten. Die Gerätevielfalt hat sich deutlich erhöht.

  2. Der private Verkaufsmarkt entwickelt sich dynamisch. Ende 1991 erreichte er einen Mengenanteil von 17vH. Mittelfristig wird er noch um ca. 15 vH. zunehmen.

  3. Die Einkaufspreise der Telekom sind durch intensiven Wettbewerb unter den Anbietern erheblich gesunken. Die Entwicklung der Verkaufspreise auf dem privaten Markt verlief nach Gerätekategorien unterschiedlich, in der Tendenz aber eindeutig fallend. Billigtelefone konnten nur geringe Marktanteile erzielen.

  4. Die Stellung der DBP Telekom ist nach wie vor sowohl auf der Nachfrageseite gegenüber den Herstellern als auch auf der Angebotsseite gegenüber den Endkunden dominant. Ihr Marktanteil wird mittelfristig nicht unter 70 vH sinken.

  5. Unter den deutschen Telefonproduzenten herrscht ein scharfer Preiswettbewerb. Die dabei zu beobachteten Preissenkungen gehen nur teilweise auf technischen Fortschritt zurück, teilweise sind sie Ausdruck eines harten Kampfes um den Verbleib im Markt, bei dem Großunternehmen Vorteile gegenüber mittelständischen Anbietern haben. Es besteht die Gefahr, daß die Telefonproduktion für den deutschen Markt zunehmend ins Ausland verlagert wird.

  6. Ausländische Anbieter erreichten im privaten Verkaufsmarkt beträchtliche Marktanteile. Als Lieferanten der DBP Telekom kamen sie bisher nicht zum Zuge. Ein hoher Anteil ausländischer Zulassungsinhaber bei neu zugelassenen Telefonen deutet auf eine noch stärkere Präsenz von im Ausland hergestellten Apparaten in der Zukunft hin.

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