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Zusammenwachsen von Telefonie und Internet – Marktentwicklungen und Herausforderungen der Implementierung von ENUM (Nr. 253)

Neuer Diskus: Zusammenwachsen von Telefonie und Internet – Marktentwicklungen und Herausforderungen der Implementierung von ENUM

Dieter Elixmann, Annette Hillebrand, Ralf G. Schäfer, Martin O. Wengler

Zusammenwachsen von Telefonie und Internet – Marktentwicklungen und Herausforderungen der Implementierung von ENUM
Nr. 253 / Mai 2004

Zusammenfassung

ENUM ist ein Transformationsverfahren zur eindeutigen Umwandlung einer E.164- Rufnummer in eine Internet Domain. Auf diese Weise wird z. B. die Kommunikation zwischen PSTN und IP-Telefonen oder anderen Diensten wie Voice-Mail, E-Mail, Websites und Unified Messaging Services ermöglicht, die über Uniform Resource Identifier angesprochen werden. ENUM nutzt hierzu das Domain Name System (DNS), das auf einem System hierarchisch strukturierter Server basiert. Das DNS stellt seinerseits eine logische Verbindung bzw. Transformation zwischen den Domains und den IP-Adressen der Internet-endgeräte dar.

Die Implementierung von ENUM erfolgt bislang ausschließlich in Feldversuchen, die überwiegend auf nationaler Ebene – teilweise jedoch auch durch einzelne Unternehmen – initiiert und durchgeführt werden. Die Studie fokussiert auf diese nationalen Feldversuche und vergleicht deren technischen Implementierungsansätze und administrativen Abläufe vor dem Hintergrund ihrer Auswirkungen auf Markt- und Wettbewerbsstrukturen. Vertieft analysiert werden die Trials in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Österreich, Schweden und den USA. Daneben sind die zugänglichen Informa-tionen über die Feldversuche in Südkorea und Taiwan aufbereitet und bewertet worden.

Mit dem Testbetrieb wird die Lösung einer Reihe von Fragen und Aufgaben angestrebt. Prototypische Ziele der Trials sind: (1) Abschätzung des Marktinteresses der Telekomund Internetanbieter sowie Sammlung von Erfahrungen im Umgang mit ENUM unter Testbedingungen, (2) Bewertung der Vor- und Nachteile verschiedener ENUM Implementierungsoptionen, im Besonderen bzgl. der Rolle von Registry und Registraren, (3) Evaluierung der Prozesse, Schnittstellen und Protokolle für die Beziehungen zwischen den beteiligten Gruppen, (4) Überprüfung der ENUM Anwendungen aus technischer Perspektive und aus Sicht der User auf deren Funktionalität, (5) Einschätzung des ökonomischen Nutzens und der Kosten des Betriebs von ENUM, (6) Evaluierung möglicher Geschäftsmodelle, (7) Umgang mit den Kundendaten im ENUM-Prozess und Festlegung der Sicherheitsstandards vor allem in Bezug auf die NAPTR-Einträge und die Authentifizierung der ENUM-Teilnehmer, (8) Erörterung wettbewerbspolitischer Fragen und Ermittlung des Regulierungs-bedarfs bzw. des erforderlichen Umfangs des staatlichen Eingriffs in ENUM.

Die Analyse der nationalen Feldversuche zeigt, dass es auf institutioneller Ebene vor allem vier Problemfelder zu lösen gilt, um eine erfolgreiche Umsetzung von ENUM zu gewährleisten: Sicherung der Integrität des E.164-Nummernraums (Validierungsverfahren), Datensicherheit (Teilnehmerdaten bzw. NAPTR-Einträge, Schutz vor Angriffen von außen), Datenschutzaspekte (WHOIS-Datenbank, NAPTR-Einträge) sowie die wettbewerbsneutrale Ausgestaltung der notwendigen institutionellen Arrangements.

Der Diskussionsbeitrag steht zum Download zur Verfügung.