Offene Verwaltungsdaten in Europa: Datenportale, Akteure und Maßnahmen (Nr. 506) © Photo Credit: Yan – stock.adobe.com

Offene Verwaltungsdaten in Europa: Datenportale, Akteure und Maßnahmen (Nr. 506)

Wie weit ist Deutschland in der Veröffentlichung von Verwaltungsdaten und was können wir von anderen Ländern lernen?

Die Studie zeigt, dass Deutschland im Vergleich zu Dänemark, Frankreich und Großbritannien bereits viele Daten veröffentlicht, aber das Potenzial offener Daten noch nicht ausreichend heben kann. Unter den vielen Daten, die im deutschen Open-Data-Portal veröffentlicht sind, befinden sich auch relativ viele Bild- und proprietäre bzw. nicht maschinenlesbare Datenformate, die nur schwer nachnutzbar sind. Deutschland stellt mit 19 % deutlich mehr Bildformate zur Verfügung als Dänemark (1 %), Frankreich (1 %) und Großbritannien (8 %). Unsere Untersuchung von 100 Open-Data-Akteuren zeigt, dass unterschiedliche Initiativen die Öffnung von Verwaltungsdaten vor Ort in den vier Ländern fördern. In Deutschland gibt es insbesondere zivilgesellschaftliche Organisationen, Stiftungen und Vereine, die das Thema vorantreiben.

Erfolgreiche Open-Data-Länder in Europa haben das Thema offene Verwaltungsdaten hoch in der politischen Agenda verankert und betreiben dafür eine starke Öffentlichkeitsarbeit. Das unterstreicht den Stellenwert offener Verwaltungsdaten und gibt Open-Data-Akteuren politischen Rückhalt für die Öffnung von Verwaltungsdaten. Die Verbreitung von Anwendungen, die auf Basis offener Verwaltungsdaten entwickelt wurden, machen den Mehrwert offener Daten sichtbar und greifbarer. Mit der Veröffentlichung von Erfolgsgeschichten zur Datenbereitstellung erhalten Datenanbieter eine Bühne für ihre Arbeit. Diese Veröffentlichungen schaffen Anreize, die Datenqualität und -quantität zu verbessern.

Um Daten besser in Wirkung zu bringen, richten führende Open-Data-Länder die Datenbereitstellung an den Nutzerbedarfen aus. Da durch offene Daten grundsätzlich die Kenntnis über den Nutzerkreis verloren geht, ist der regelmäßige Austausch zwischen Datenbereitstellern und Datennutzenden sowie mit Wirtschaftsverbänden von zentraler Bedeutung. Das Nutzerfeedback ermöglicht, den Datenzugang zu verbessern und Datensätze mit großer sowie breiter Nachfrage zu identifizieren.