Im Auftrag der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat das WIK eine Aktualisierung der Schätzung der FTTH-Ausbaukosten aus dem Jahr 2017 vorgelegt und die bayerische Breitbandpolitik der letzten Jahre analysiert.
Im bundesweiten Vergleich hat sich die Breitbandversorgung in Bayern zwischen 2017 und 2019 in allen betrachteten Bandbreitenklassen überdurchschnittlich entwickelt. Dies ist vordringlich auf die Aufrüstung der Kabelnetzinfrastruktur mit DOCSIS 3.1 und den eigenwirtschaftlichen und geförderten Ausbau von FTTC-Technologie zurückzuführen. Die Expansion von FTTH lag zwar ebenfalls über dem Bundesdurchschnitt, die Abdeckung ist jedoch insgesamt und insbesondere im internationalen Vergleich weiterhin relativ gering.
Die Modellberechnungen zeigen, dass für die von der Staatsregierung angestrebte Vollabdeckung mit Gigabitnetzen ein Subventionsbedarf von einer halben Milliarde Euro erforderlich wäre. Dieser Betrag liegt auf vergleichbarem Niveau wie im Jahr 2017. Dies ist ein klares Indiz, dass sich die Verfügbarkeit von Glasfaser in den am wenigsten dicht besiedelten Gebieten trotz der starken Inanspruchnahme von Fördermitteln für den Breitbandausbau innerhalb der letzten drei Jahre nicht verbessert hat. Stattdessen ist auch zwischen 2017 und 2019 ein relevanter Teil der Fördermittel in den Ausbau mit FTTC-Technologie geflossen.
Die Studie steht zum Download zur Verfügung.