Eine Studie unter europäischen Verbrauchern zeigt, dass es bei den Begrifflichkeiten, die für die Vermarktung von Breitbandzugangstechnologien verwendet werden, häufig zu Verwirrungen kommt, so dass es Kunden schwer fällt, zu erkennen, welche Netze die beste Leistung erbringen. Es gibt sogar Verbraucher, die davon ausgehen, Glasfaserzugang zu haben, obwohl dies in Wirklichkeit gar nicht der Fall ist.
Es ist ein Ziel der für Telekommunikationsmärkte zuständigen Regulierungsbehörden, Investitionen in Netze mit sehr hoher Kapazität und deren Nutzung zu fördern. Hierunter sind Netze zu verstehen, bei denen die Glasfaser bis zum Gebäude bzw. in die Wohnung reicht. Üblicherweise haben sie jedoch begrenzten Einfluss, wenn es um die Bewerbung der Anschlüsse geht. Zugleich haben Behörden, die für Fragen im Zusammenhang mit Werbung zuständig sind, jedoch möglicherweise weder die Fachkenntnis, um weiterreichende Auswirkungen verschiedener technischer Lösungen für Breitband zu erfassen, noch die Aufgabe, Investitionen in Glasfasernetze und deren Verbreitung zu fördern.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die stärksten und wirksamsten vorausschauenden Eingriffe in den Markt von den nationalen Regulierungsbehörden oder den für Digitales/Telekommunikation zuständigen Ministerien des betreffenden Landes vorangetrieben wurden. Diese Interventionen reichten von der durch AGCOM eingeführten Kennzeichnungsregelung in Italien bis hin zu einem Verbot der Verwendung des Begriffs "Glasfaser" in Frankreich, für alle Breitbandprodukte, bei denen die Glasfaser nicht mindestens bis ins Gebäude führt.
Der Bericht des WIK enthält klare politische Empfehlungen, wie z.B. Leitlinien der EU-Kommission auf EU-Ebene, um die Beteiligung von nationalen Regulierungsbehörden und/oder Ministerien in ganz Europa zu fördern und Werbestrategien für Breitband besser auf die im Kodex festgelegten Ziele abzustimmen. Die Überprüfung der Kostensenkungsrichtlinie bietet eine Gelegenheit, verbindliche Kennzeichnungssysteme in Betracht zu ziehen, um das Problem anzugehen.
Die Studie steht in englischer Sprache zum Download zur Verfügung.