Trotz vielversprechender Ansätze setzen bislang insgesamt nur wenige Kommunen in Deutschland KI-Lösungen ein. In den vergangenen Jahren wurden KI-Anwendungen in Kommunen nur vereinzelt eingesetzt und befanden sich meist im Pilot- oder Planungsstadium. Erkenntnisse über den tatsächlichen Mehrwert von KI-Anwendungen aus der kommunalen Praxis sind bislang nur in wenigen Fällen verfügbar. Die Kurzstudie untersucht den aktuellen Stand von KI-Anwendungen in deutschen Kommunen und gibt Aufschluss über Potenziale und Hindernisse ihrer Verbreitung.
Dazu wertet die Studie 143 Praxisbeispielen für KI-Anwendungen in Kommunen aus und analysiert sieben ausgewählte Fallbeispiele hinsichtlich ihrer Ziele, Mehrwerte und Herausforderungen. Es zeigt sich, dass KI-Anwendungen in Kommunen aller Größen sowie in verschiedenen kommunalen Handlungsbereichen umgesetzt werden. Schwerpunkte liegen in den Handlungsbereichen Mobilität, Bürgerservices, interne Verwaltung sowie Ver- und Entsorgung. Die in den Fallbeispielen dargestellten Lösungen verdeutlichen, wie Kommunen KI nutzen und erfolgreich im Regelbetrieb einsetzen und dabei unterschiedliche Finanzierungsarten (mit und ohne Förderung) sowie Umsetzungsstrategien („Make“ oder „Buy“) realisieren.
Schlüsselfertige Lösungen von Dienstleistern, vielfach Startups, ermöglichen es auch weniger digitalisierten Kommunen die Potenziale von KI zu nutzen. Beispiele dafür sind Chatbots, Lösungen für die Abfallerkennung, die Verkehrsdatenerfassung und die Prozessoptimierung von Kläranlagen. Die untersuchten Fallbeispiele veranschaulichen, dass schlüsselfertige Lösungen, oftmals finanziert aus dem kommunalen Haushalt, konkrete Mehrwerte für die Kommunen generieren.
Im Unterschied zu schlüsselfertigen Lösungen stellt die Eigenentwicklung von KI-Lösungen dagegen oft hohe Anforderungen an die Dateninfrastruktur und -governance sowie das Fachwissen der Kommunen. Insbesondere einige große Städte und Stadtwerke setzen auf diesen Ansatz.