Offene Verwaltungsdaten bieten ein hohes Potenzial für innovative Anwendungen und neue Erkenntnisse für Wirtschaft, Gesellschaft, Verwaltung und Wissenschaft. In den vergangenen Jahren hat die Bundesregierung verschiedene Schritte auf dem Weg zu mehr Open Data unternommen. Behörden müssen bereits heute eine Vielzahl ihrer Daten offen bereitstellen. Die aktuellen Regelungen formulieren allerdings auch Ausnahmen. So können öffentliche Stellen unter anderem eine Ausnahme vom Grundsatz der unentgeltlichen Datenbereitstellung beantragen, wenn sie mit dem Verkauf der Daten einen wesentlichen Teil ihrer finanziellen Mittel erwirtschaften. Von dieser Ausnahme machen insbesondere die Landesvermessungsämter einiger Bundesländer Gebrauch. So sind die Liegenschaftsdaten in einigen Bundesländern gebührenpflichtig und in anderen kostenfrei verfügbar.
Diese Studie untersucht am Beispiel der Liegenschaftsdaten die Verfügbarkeit in allen Bundesländern sowie Herausforderungen, Erwartungen und Erfahrungen von Bereitstellern (Landesvermessungsämtern) und (potenziellen) Nutzenden für diese Daten. Für jedes Bundesland wird beleuchtet, ob und wie Liegenschaftsdaten offen bereitgestellt werden. Anhand von fünf Beispielen wird das Potenzial von offenen Liegenschaftsdaten gezeigt. Die Studie zeigt dabei auch, dass dieses Potenzial in Deutschland noch nicht voll ausgeschöpft werden kann. Grund dafür sind die unterschiedliche Datenqualität und -verfügbarkeit sowie die unterschiedlichen Nutzungsbedingungen, Kosten und Datenformate zwischen den Bundesländern.