Der Gigabitausbau in Deutschland gewinnt zunehmend an Fahrt, Lücken bei der Gigabitversorgung bestehen jedoch weiterhin vor allem in ländlichen und halbstädtischen Gebieten. Bei der Erschließung dieser Gebiete spielt neben der Telekom Deutschland (TDG) und anderen national orientierten Anbietern insbesondere auch eine beträchtliche Zahl regional orientierter Akteure eine wichtige Rolle.
Vor diesem Hintergrund hat das WIK im Oktober 2022 auf Basis einer Erhebung der Preise für Double-Play-Produkte (Internet + Telefon) von über hundert Festnetzanbietern in Deutschland unter anderem untersucht, welche Unterschiede zwischen den Angeboten der national tätigen und den eher regional fokussierten Telekommunikations- und Breitbandkabelanbietern bestehen.
Die vorliegende Analyse stellt zugleich eine Aktualisierung der Erhebung vom Dezember 2021 dar.
Inzwischen sind einige neue Akteure in den Markt eingetreten. Zudem zeigt sich eine zunehmende Dynamisierung im Markt. Die Ergebnisse zeigen sowohl Parallelen als auch neue Entwicklungen:
- Je nach Vermarktungsschwerpunkt der betrachteten Anbieter bestehen zum Teil weiterhin erhebliche Unterschiede im Bereich der vermarkteten Produkte und Preise (wenn auch auf rückläufigem Niveau).
- Der größte Teil der Anbieter, die sowohl xDSL- als auch FTTB/H-Anschlüsse vermarkten, nimmt für Tarife mit gleicher Downloadbandbreite wie schon im Vorjahr keine Preisdifferenzierung nach Technologie vor. Die meisten der Anbieter, die Preisdifferenzierung praktizieren, bepreisen FTTB/H-basierte Tarife günstiger als die entsprechenden xDSL-Tarife.
- Auffällig ist zudem, dass im Vergleich zum Vorjahr ein deutlich größerer Anteil der FTTB/H-Anbieter Tarife mit Download-Bandbreiten von 400 Mbit/s und mehr und insbesondere auch Gigabittarife vermarktet.
