Robert Cohen, William Ferguson, Spyros Xenakis
A Cost Comparison of Serving Rural and Urban Areas in the United States Postal Service
Nr. 114 / Juli 1993
Zusammenfassung
Kostendifferenzen zwischen Stadt und Land bei der Bereitstellung postalischer Dienstleistungen stellen im Zusammenhang mit der Auflage der Tarifeinheit die wichtigste Begründung für einen wettbewerblichen Ausnahmebereich im Postsektor dar. Im freien Wettbewerb würden die Preise tendenziell die Kostendifferenzen zwischen der Zustellung in der Stadt und auf dem Land widerspiegeln. Obwohl die postalische Regulierung auf diesen Annahmen beruht, gibt es wenige Untersuchungen über die tatsächlichen Kostendifferenzen zwischen Stadt und Land. Mit dem vorliegenden Diskussionsbeitrag wurde der Versuch unternommen, für die Vereinigten Staaten eine solche Kostenanalyse anzufertigen.
Es wird gezeigt, daß die durchschnittliche Zeit der Bedienung einer Adresse in ländlichen Gebieten nur geringfügig höher ist als in städtischen Gebieten. Als teilweise Erklärung für dieses überraschende Ergebnis wird angeführt, daß gewerbliche Adressen, die sich insbesondere in städtischen (Rand-) Gebieten finden, im Durchschnitt einen höheren zeitlichen Aufwand bei der Zustellung verursachen als Privatadressen. Wird der Zeitaufwand auf eine einzelne Sendung bezogen berechnet, ergeben sich größere Differenzen, da das durchschnittliche Sendungsaufkommen in ländlichen Gebieten geringer ist. Weitere Einflußfaktoren für Kostendifferenzen zwischen der Zustellung in der Stadt und auf dem Land werden in die Analyse einbezogen. Nach einer Profitabilitätsanalyse für ländliche Gebiete kommen die Autoren zu der Einschätzung, daß United States Postal Service die Zustellung in ländlichen Gebieten auch ohne Universaldienstverpflichtung bei dem derzeitigen Tarif aufrecht erhalten würde.
[Nur in englischer Sprache erhältlich.]