Unternehmensstrategische und regulatorische Aspekte von Kooperationen beim NGA-Breitbandausbau (Nr. 356) © Photo Credit: Robert Kneschke - stock.adobe.com

Unternehmensstrategische und regulatorische Aspekte von Kooperationen beim NGA-Breitbandausbau (Nr. 356)

Unternehmensstrategische und regulatorische Aspekte von Kooperationen beim NGA-Breitbandausbau

Zusammenfassung

Die vorliegende Studie konzentriert sich auf Themenfelder, die im Zusammenhang mit Kooperationen beim Ausbau von NGA-Netzen relevant sind. Unsere Analyse ist dabei sowohl analytisch als auch empirisch. Die Studie adressiert insgesamt die folgenden Aspekte.

Erstens befassen wir uns aus einer theoretischen Perspektive mit dem Thema Kooperation. Das Prinzip der Kooperation ist abzugrenzen von der Integration von Aktivitäten innerhalb eines Unternehmens einerseits und marktmäßigen Transaktionsbeziehungen zwischen Wirtschaftseinheiten andererseits. Die Studie identifiziert und bewertet drei wesentliche Formen von Kooperationen im Kontext von NGA: (1) Gemeinsamer Aufbau von Netzinfrastruktur, (2) Joint Venture sowie (3) wechselseitiger Zugriff auf Netzinfrastruktur. Zweitens analysieren wir das Thema Kooperation mit dem spezifischen Fokus auf die Verlegung von Breitbandinfrastruktur. Wir stellen dazu zunächst einige Kooperationen im Kommunikationsbereich aus früheren Jahren vor. Sodann widmen wir uns den Motiven der potenziellen Partner für eine Kooperation, den Entscheidungsgründen für die konkrete Auswahl eines Partners sowie den Netzelementen, die typischerweise bei Kooperationen im TK-Bereich relevant sind. Drittens werden in der Arbeit eine Reihe von Fallstudien vorgestellt. Mit Blick auf den wechselseitigen Zugriff auf Netzinfrastruktur stellen wir auf Aktivitäten der Deutsche Telekom ab sowie wie auf die Kooperation zwischen Telecom Italia und Fastweb. Beispiele für den gemeinsamen Aufbau von Netzinfrastruktur sind eine Kooperation mehrerer Marktteilnehmer in Italien, die Zusammenarbeit zwischen Vodafone und O2 sowie die Aktivitäten der Deutschen Telekom mit lokalen und regionalen Partnern in Deutschland. Als Beispiele für Joint Ventures gehen wir auf die Zusammenarbeit von Reggefiber und KPN in den Niederlanden sowie auf Plusnet in Deutschland ein. Viertens adressieren wir Aspekte des Wettbewerbsrechts. Wir gehen dazu insbesondere auf die kürzlich erschienenen Leitlinien des Bundeskartellamts zu Kooperationen beim Breitbandausbau ein. Diese Leitlinien decken sowohl Fälle ab, in denen die DTAG involviert ist als auch solche, in denen nur (regionale) Partner ohne SMP beteiligt sind. Fünftens spiegeln wir das Themenfeld Kooperation am allgemeinen europäischen TK-Regulierungsrahmen. Einerseits sind in diesem Zusammenhang insbesondere die Rahmenrichtlinie sowie die NGA Empfehlungen der Europäischen Kommission von 2010 relevant. In diesem Zusammenhang fokussieren wir insbesondere auf Kooperationen, bei denen ein Partner SMP hat, und auf das Thema gemeinsame Marktbeherrschung. Andererseits gehen wir auf Universaldienstaspekte ein. Sechstens nimmt die Studie das Themenfeld "Beihilfe" im Kontext Breitband auf. Siebtens, fokussieren wir auf marktliche und wettbewerbliche Aspekte von Kooperationen wie die Implikationen für Investitionen und Innovation, das Risiko der Kollusion, die mögliche Gefahr eines Ausschlusses von Dritten sowie auf den Aspekt des ineffizienten Marktzutritts. Achtens befassen wir uns mit dem Thema "Risiko" (Risikoprämie, Aufteilung des Risikos auf Partner) im Zusammenhang mit Kooperationen.

Der Diskussionsbeitrag steht zum Download zur Verfügung.

Autoren

  • Scott Marcus
  • Dieter Elixmann
  • Kenneth R. Carter