Zusammenfassung
Software Defined Networking (SDN) und Network Function Virtualisation (NFV) sind die nächsten Entwicklungsschritte in der Architektur der NGN basierten Telekommunikationsnetze. Dies gilt gleichermaßen für das Fest- wie für das Mobilfunknetz. Wesentliche Funktionen des Netzmanagements und der Bereitstellung der Dienste werden weiter automatisiert und virtualisiert und sind nicht mehr in den Netzelementen angesiedelt. Vielmehr sollen diese Funktionen über eine verteilte Cloud den Netzelementen bereitgestellt und damit Verkehrsströme zentral gesteuert werden. Durch die Separierung von Hardware und Steuerungsintelligenz kann die Flexibilität des Netzes gesteigert und darüber eine effizientere Ressourcenausnutzung erreicht werden. Ein prominentes Beispiel einer softwarebasierten Netzarchitektur ist die Einrichtung von Network Slices, welche sich wie eigenständige Netze (jedoch nur virtuell) individuell und flexibel konfigurieren lassen. Im Anwendungsbereich 5G finden sich bereits entsprechende Standards.
In diesem Diskussionsbeitrag beschreibt das WIK die neue Architektur in ihren wesentlichen Elementen und nimmt dabei Bezug auf den aktuellen sowie geplanten Entwicklungsstand. Die Studie gibt einen Überblick über wesentliche Anwendungsfälle der SDN/NFV Architektur und analysiert deren möglichen Auswirkungen auf die Kostenstrukturen von Fest- und Mobilfunknetzen. Ein Fokus liegt dabei auf den zu erwartenden Implikationen für die Kosten regulierter Vorleistungsprodukte. Es steht durch eine zentralere Netzsteuerung und Virtualisierung von Netzfunktionen zu erwarten, dass die CAPEX von TK-Netzen sinken werden. Gleichzeitig erlaubt die zunehmend softwaregesteuerte Netzorchestrierung den Netzbetreibern die Möglichkeit, Teile der Netzverwaltung zu Automatisieren bzw. sogar an Cloud-Provider auszulagern. Mit derartigen unternehmerischen Entscheidungen würde der Netzbetrieb weniger kapitalintensiv werden.
Der Diskussionsbeitrag steht zum Download zur Verfügung.