Zusammenfassung
Mobile Ökosysteme rund um Smartphones stellen zunehmend den wichtigsten Zugangsweg zum Internet dar, und damit auch zu Inhalten und Produkten, aber auch zu Informationen, sozialen Kontakten und mehr. Neue Möglichkeiten der Nutzen- und Wertschöpfung für Anwender haben damit auch zu neuen wettbewerbsrechtlichen und gesellschaftlichen Bedenken geführt.
Dominante Anbieter kontrollieren dabei häufig mehrere Zugangsebenen gleichzeitig, vom Endgerät und Hardwarefunktionalitäten über Betriebssystemfunktionen und Vertriebsplattformen wie App-Marktplätze bis hin zu eigenen Angeboten auf der Dienste- und Inhaltsebene. Dadurch können in besonderem Maße Vertriebs- und Zugangswege zu Inhalten auf der einen Seite und Endkunden auf der anderen Seite kontrolliert werden und die Bedingungen einseitig bestimmt werden.
Dies hat zu einem wachsenden wettbewerbsrechtlichen und regulatorischem Fokus geführt, der sich mit den dabei aufkommenden Problemstellungen wie Selbstbevorzugung, diskriminierenden Zugangsbedingungen oder Bündelungsvorgaben beschäftigt. In diesem Diskussionspapier werden daher verschiedene Firmenstrategien, Vorwürfe und Regulierungsvorhaben im Kontext mobiler Ökosysteme aufgezeigt und kritisch analysiert.
Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Ebene von App-Marktplätzen und alternativen Zugangswegen zu Apps und Inhalten, sowie auf den vorgesehen Abhilfemaßnahmen des europäischen Digital Markets Act (DMA). Dabei werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede im internationalen Vergleich, potenzielle Hürden bei der praktischen Implementierung und Spezifizierungsbedarfe aufgezeigt.