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Postzeitungsdienst und alternative Zustellformen im Vertriebssystem der Presse (vergriffen) (Nr. 80)

Postzeitungsdienst und alternative Zustellformen im Vertriebssystem der Presse (vergriffen)

Manfred Knoche, Axel Zerdick

Postzeitungsdienst und alternative Zustellformen im Vertriebssystem der Presse
Nr. 80 / Februar 1992
(vergriffen)

Zusammenfassung

Im Rahmen einer breiter angelegten Studie zum Postzeitungsdienst wurde die Rolle des Postzeitungsdienstes im Gesamtsystem des Vertriebs von Presseprodukten untersucht. Eine umfassende Analyse der Fachliteratur wurde mit zahlreichen Expertengesprächen mit Vertriebsspezialisten in Verlagen und Vertriebsunternehmen verbunden. Die Frage nach den relativen Kosten von alternativen Transport- und Zustelldienstleistungen hatte besonderes Gewicht, um das mögliche Entstehen von konkurrierenden Zustellorganisationer ("Alternativer Zustelldienst") und den Spielraum für die Gebührenpolitik der Bundespost einzuschätzen.

Ein Ergebnis der Studie ist eine neue und im Vergleich zu früheren Quellen differenziertere Darstellung der verschiedenen Vertriebswege der Presse; dabei wurden sowohl die verschiedenen Ebenen des Vertriebsablaufs und der Vertriebssteuerung als auch die Konditionen und Kosten der verschiedenen Formen des Einzelverkaufs und des Abonnements analysiert. Auf dieser Grundlage wurden Modellrechnungen für die verschiedenen Vertriebswege durchgeführt, die für unterschiedliche Objekte deren jeweilige Deckungsbeiträge zeigen.

Im Ergebnis zeigt sich zunächst, daß das Abonnement im Vergleich zum Einzelverkauf wesentlich höhere Deckungsbeiträge aufweist. Der Postzeitungsdienst als Vertriebsweg ist sowohl für das Verlagsabonnement als auch für den Werbenden Buch- und Zeitschriftenhandel bei den geltenden Gebühren in den meisten Fällen ökonomisch vorteilhaft. Objekte mit höherem Gewicht dagegen können durch Agenturen und verlagsgebundene Zusteller billiger zugestellt werden.

Bei den Verlagen besteht eine latente Bereitschaft, bei Veränderungen der Gebühren zu anderen Vertriebsformen überzugehen; schon jetzt sind für Objekte mit hohen Auflagen und mehr als etwa 200 Gramm Gewicht die Bedingungen dafür nicht ungünstig. Die bestehenden Teilbereiche des Vertriebssystems weisen ein hohes Maß an Effizienz und Flexibilität-auf; sie ließen sich zu einem synergetischen alternativen Zustellgeflecht verbinden, in dem die Verlage nicht nur Kunden wären, sondern sich auch selbst mit ihren Kapazitäten daran beteiligen könnten. Ein solches System würde einen organisatorischen Kern benötigen, aus dem sich ein "Alternativer Zustelldienst" neuen Typs entwickeln könnte. Dennoch sind die Verlage an der Existenz des Postzeitungsdienstes interessiert, um weiterhin zu niedrigen Gebühren diejenigen Teile ihrer Auflagen durch die Post transportieren und zustellen zu lassen, für die sie selbst keine kostengünstigere Variante finden.

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