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Strukturanalysen zur medienpolitischen und ökonomischen Bedeutung des Postzeitungsdienstes (vergriffen) (Nr. 81)

Strukturanalysen zur medienpolitischen und ökonomischen Bedeutung des Postzeitungsdienstes (vergriffen)

Manfred Knoche, Axel Zerdick

Strukturanalysen zur medienpolitischen und ökonomischen Bedeutung des Postzeitungsdienstes
Nr. 81 / Februar 1992
(vergriffen)

Zusammenfassung

Die medienpolitische und ökonomische Bedeutung des Postzeitungsdienstes in der Bundesrepublik Deutschland wurde anhand umfangreicher sekundärstatistischer Auswertungen der Amtlichen Pressestatistik des Statistischen Bundesamtes und der Statistik des Postzeitungsdienstes (PZD) der Deutschen Bundespost analysiert. Gegenstand der Analyse waren sämtliche Typen von Presseerzeugnissen: Tages- und Wochenzeitungen, Publikums- und Fachzeitschriften, konfessionelle Zeitschriften sowie Vereins-, Verbands- und Amtsblätter. Zu den Publikumszeitschriften wurde anhand der Daten der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) eine Spezialauswertung vorgenommen. Die Analysen beziehen sich auf die Jahre 1988 bis 1990, teilweise wurden jedoch auch Entwicklungen seit 1973 berücksichtigt.

Dokumentiert wird zum einen die Bedeutung des PZD für die Sicherung von Pressefreiheit und Pressevielfalt. Zum anderen wird die wirtschaftliche Bedeutung des PZD für die Presseherausgeber und für die Deutsche Bundespost erkennbar. Gemessen an den Anteilen des Postvertriebs an den Gesamtauflagen der Presseerzeugnisse hat der PZD ein besonderes Gewicht bei Fachzeitschriften und konfessionellen Zeitschriften, ein geringeres Gewicht bei Publikumszeitschriften und Wochenzeitungen und das geringste Gewicht bei Tageszeitungen. Innerhalb der Publikumspresse hat der PZD vor allem für kleinauflagige Zeitschriften von nicht-kommerziellen Herausgeber-Organisationen eine existentielle Bedeutung. Diese sind wegen fehlender Vertriebsalternativen auf den Postvertrieb angewiesen. Dagegen werden großauflagige Zeitungen und Zeitschriften von kommerziellen Herausgebern größtenteils über den Einzelverkauf (Pressegrosso und Einzelhandel) oder über verlagseigene Zustellung an die Abonnenten vertrieben.

Der Vergleich der ökonomischen Bedeutung verschiedener Pressetypen für die Wirtschaftlichkeit des Postzeitungsdienstes anhand der jährlichen Gebühreneinnahmen der Deutschen Bundespost zeigt, daß die Gruppen der Fachzeitschriften, der Vereins- und Verbandsblätter sowie der Publikumszeitschriften im Vordergrund stehen. Sichtbar wird jedoch vor allem eine hohe Konzentration, die als Großkunden des Postzeitungsdienstes gelten. Nur 20 Zeitungen und Zeitschriften (das sind 0,2 Prozent der rund 10.000 am PZD beteiligten Presseerzeugnisse) haben einen Anteil von einem Drittel am gesamten jährlichen Gebührenvolumen von 610 Millionen DM. Die Bedeutung des Postzeitungsdienstes für die Presseerzeugnisse steht in einem konträren Verhältnis zur Bedeutung der Presseerzeugnisse für den Postzeitungsdienst: Während der Postzeitungsdienst vor allem für eine große Anzahl von kleinauflagigen, nichtkommerziellen Zeitschriften von Organisationen und Verbänden eine größere Bedeutung hat, haben relativ wenige großauflagige, kommerzielle Zeitungen und Zeitschriften für den Postzeitungsdienst eine herausragende wirtschaftliche Bedeutung.

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