Zur Bereitstellung ausreichender Bandbreiten sollen die Netze auf Glasfaser umgestellt werden. Die spezifische Fragestellung für die vorgelegte Studie lautet, wie sich die unterschiedlichen Freiheitsgrade der Umstellung der Anschlussnetze auf Glasfaser in Österreich auf deren ökologischen Fußabdruck in den Jahren 2024 bis 2050 auswirken.
Betrachtet werden Freiheitsgrade hinsichtlich des vollständigen Glasfaserausbaus, seiner Ausbaugeschwindigkeit und der Migration der bestehenden alten Netze (Kupferdoppeladern, DOCSIS, Mobilfunk-Cubes) auf die neue Anschlusstechnik.
Ein neues generisches Bottom-up Modell geht von der Besiedlung in Österreich und vom bisherigen Ausbaustand der Anschlussnetze aus. Es bildet die weitere Netzentwicklung im Rahmen der Fragestellungen des Ausbaus, des unterstellten Migrationsmodells und der Abschalteszenarien ab und bestimmt in Abhängigkeit von Netzverfügbarkeit und Netznutzung die benötigten Anlagen und Netzelemente einschließlich des Trassenbaus. Die mit der Errichtung der Trassen und des Betriebs der Netzelemente in Abhängigkeit des Energieverbrauchs entstehenden CO₂-Emissionen werden jahresbezogen berechnet. Die Bestimmung des Energieverbrauches erfolgt je Netztechnologie und Netzelement; dieser skaliert mit den Anschlusszahlen und Bandbreiten.
Die Ergebnisse belegen:
- Von den bestehenden Technologien ist FTTH die emissionseffizienteste. Alle Technologien, die eine Übertragung über Kupferdoppeladern oder Koaxialkabel oder über Funk beinhalten, sind weniger emissionseffizient.
- Ein früher und schneller Glasfaserausbau ist trotz der dann früher freigesetzten Emissionen für den Ausbau im kumulierten Ergebnis emissionseffizienter als ein später Ausbau.
- Dieser Effekt wird weiter verstärkt, wenn die Effizienz der Glasfaserübertragung im Anschlussnetz noch zunimmt.
- Eine hohe Steigerung der Emissionseinsparungen ergibt sich, wenn auf die in den Ausganzszenarien noch verbleibenden und nicht migrierten Kupfer- und Funk- Anschlüsse (HFC, FTTB, Hybrid und reine Cubes) verzichtet wird, also alle Anschlüsse auf FTTH migriert werden.