Sozioökonomische Bestimmungsfaktoren der Breitbandnachfrage (Nr. 511) © Photo Credit: Pixel-Shot - stock.adobe.com

Sozioökonomische Bestimmungsfaktoren der Breitbandnachfrage (Nr. 511)

Diese Studie untersucht, von welchen sozioökonomischen Faktoren wie beispielswiese Altersstrukturen, Bildungsniveau oder Einkommensklassen die Nachfrage nach Breitband-Festnetzanschlüssen in Deutschland abhängt und welche sich für eine räumlich disaggregiert modellierte Profitabilitätsanalyse eignen.

Diese Studie analysiert die verschiedenen Facetten der Breitbandnachfrage in Deutschland. Sie zeichnet die Entwicklung des Datenvolumens und den Status-quo der Breitbandnachfrage in Deutschland nach. Das Breitbanddatenvolumen, die nachgefragten Bandbreiten je Anschluss und die Abdeckung mit hohen und höchsten Bandbreiten durch den Ausbau der Zugangsnetze sind über die letzten zehn Jahre stark gestiegen. Auch bei bestehender Verfügbarkeit mit höchsten Bandbreiten werden jedoch häufig niedrigere Bandbreiten gebucht.

Um zu verstehen, warum die nachgefragten Anschlussbandbreiten hinter den verfügbaren Anschlüssen zurückbleiben, werden die individuelle Internetnutzung analysiert, der Datenbedarf eingeschätzt sowie die Geräteausstattung der Haushalte betrachtet. Im Zeitbudget und im Gerätebedarf zeichnen sich Sättigungsgrenzen ab. Zusätzlicher Datenhunger müsste sich aus Umverteilungen in der Zeitverwendung und aus Anwendungen mit höheren Datenanforderungen speisen. Treiber der benötigten Datenraten sind aktuell hochauflösende Videos und der häufige Transfer größerer Dateien. Treibende sozio-ökonomische Bestimmungsfaktoren für die breitbandige Internetnutzung sind die Einflussgrößen Alter, Schulabschluss, Erwerbstätigkeit, Einkommen und Geschlecht, jedoch mit unterschiedlicher Signifikanz. Die Preise für Anschlüsse mit Datenraten unterhalb einem Gbit/s sind moderat bis günstig. Die Preisspannen für Gigabitanschlüsse sind jedoch im europäischen Vergleich sehr hoch. Dies gilt vor allem für den ländlichen Raum und  spricht dafür, dass sich die gigabitfähigen Infrastrukturen in ihrem geographischen Footprint (noch) nicht überlappen sind und nur im Bereich der unteren Datenraten mit dem flächendeckenden DSL-Anschlüssen konkurrieren müssen. Der Preiswettbewerb hat eine geografische Komponente. Die Zahlungsbereitschaft der Nachfrager bewegt sich auf dem Preisniveau aktuell nachgefragter Anschlüsse. Die Preise für Gigabit müssten deutlich sinken, um bei dem aktuellen Bedarf gebucht zu werden.