Die Studie untersucht den Energieverbrauch und die CO2 Emissionen moderner fester (FTTH) und mobiler (4G/5G) Telekommunikationszugangsnetze in Deutschland und überprüft damit die Umweltauswirkungen des Telekommunikationssektors aus dem Netzbetrieb. Zur Quantifizierung werden zwei Bottom-Up Kostenmodelle (für Fest- und Mobilnetz) entwickelt, die die benötigten Netzwerkelements und deren Energiebedarf bestimmen. Die Netze sind für VHCN-Verkehr dimensioniert. Emissionen aus dem Netzausbau werden wegen geringer Relevanz vernachlässigt.
Die Studie bestimmt zudem die regionalen Auswirkungen unterschiedlicher Besiedlungsstrukturen auf diese Infrastrukturen und deren Energieverbrauch und erarbeitet ein nuanciertes Verständnis der wechselseitigen Abhängigkeiten und Auswirkungen.
Zum Abschluss bewertet die Studie das Potential mobiler Anschlussnetze aus Nachhaltigkeitsgesichtspunkten, FTTH Anschlussnetze substituieren zu können, insbesondere in ländlichen und dünn besiedelten Regionen. FFTH Anschlussnetze sehen sich z.T. vor großen Herausforderung im ländlichen Raum bzgl. der Kosten zum Zugang entlegender Häuser, für die 5G ein Ersatz sein könnte. Dazu werden die betrieblichen CO2 Emissionen beider Anschlusstechniken miteinander verglichen. Darüber hinaus gehende indirekte Auswirkung aus der Nutzung von IKT-Tools zur Energieeinsparung in anderen Sektoren werden nicht betrachtet, weil sie von der Wahl der Anschlussnetze nicht berührt werden.
Im Ergebnis sind die FTTH Anschlussnetze aus der ökologischen Perspektive über alle Regioklassen deutlich besser, und dies insbesondere in den dünn besiedelten ruralen Bereichen.
©
Photo Credit:
Embreuš Marko - stock.adobe.com
WIK Working Paper Nr. 10: Nachhaltigkeit: Fest- und Mobilnetze über unterschiedliche regionale Strukturen im Vergleich
Soll das Mobilnetz aus ökologischer Sicht die Versorgung ländlicher Räume übernehmen? Dieser Frage geht die vorliegende Studie mit Hilfe zweier Bottom-up modellierter Netze (Mobil und FTTH) über unterschiedliche Regiotypen für Deutschland und unterschiedliche Nutzungsintensität nach. Im Ergebnis sind Glasfasernetze emissionstechnisch über alle Regiotypen besser als Mobilfunknetznetze, insbesondere in dünn besiedelten Gebieten.