Abschlussbericht zur Evaluierung des Pilotprojekts Kupfer-Glas-Migration Telekom Deutschland © Photo Credit: T. Michel/fotolia.com

Abschlussbericht zur Evaluierung des Pilotprojekts Kupfer-Glas-Migration Telekom Deutschland

Pilotprojekte zur Migration auf Glasfaser und Kupferabschaltung abgeschlossen

Dieser Abschlussbericht fasst die Ergebnisse und die Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt zur Kupfer-Glas-Migration Telekom Deutschland zusammen. Er wurde vom Projektteam des WIK erstellt, das das Pilotprojekt im Auftrag des Gigabitforums begleitet hat. Der Abschlussbericht ist das Ergebnis der Evaluierung des Pilotprojektes und sein Inhalt ist mit den Projektbeteiligten am Pilotversuch abgestimmt.

Das Thema Kupfer-Glas-Migration und die Abschaltung des Kupfernetzes ist eines der zentralen Themen im Gigabitforum. Der vom WIK vorgeschlagenen Durchführung von Pilotprojekten und ihrer Evaluation kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Im Zeitraum Februar bis August 2024 wurde ein Pilotprojekt in drei Pilotgebieten durchgeführt, in denen jeweils unterschiedliche Migrationsszenarien getestet wurden. 

In diesem Pilotprojekt wurden wertvolle Erfahrungen über Maßnahmen zur Erleichterung für Netzbetreiber, Vorleistungsnehmer und Endkunden gesammelt, die für eine Migration förderlich sind. Das Projekt zeigte aber auch, welche Herausforderungen noch vor einer Massenmigration zu bewältigen sind. 

Auf Prozessebene müssen bei den Unternehmen Vorleistungs- und Endkundenprozesse vorbereitet und aufeinander abgestimmt werden. Für die Massenmigration müssen (neue) IT-Prozesse entwickelt bzw. Funktionalitäten in der bestehenden IT ergänzt werden, deren Entwicklungszeiten durchaus 1-2 Jahre dauern können. Da die Kupferabschaltung gebietsweise erfolgen wird, müssen diese zukünftig gebietsweise differenziert angewandt werden können. 

Bei der Entscheidung über die geeignete Abschalteeinheit gilt es abzuwägen zwischen der technischen Realisierbarkeit (eher an kleineren MSAN/KVz-Bereichen orientiert) und der Eignung für sinnvolle Kommunikationsmaßnahmen (eher  an größeren Gebietskörperschaften orientiert).

Eine gezielte Kundenansprache, die Endkunden vor einer Kupferabschaltung zu einem freiwilligen Wechsel von Kupfer zu alternativen Anschlusstechnologien bewegen soll, gestaltet sich teilweise auch aufgrund rechtlicher Restriktionen schwierig. 

Für den Übergang von nur Homes Passed auf Homes Connected muss noch die Hausanbindung auf dem Grundstück und die Hauseinführung erfolgen. Das Pilotprojekt hat bestätigt, dass Gebäudeeigentümer eine Gatekeeper-Rolle einnehmen können, die für den Ausbau und die Migration nicht in jeder Hinsicht förderlich ist.

Eine weitgehende Vorbereitung des Ausbaus mit Homes Connected dürfte die spätere Massenmigration deutlich vereinfachen. Der Ausbau von Homes Connected im Erstausbau sollte daher forciert und durch rechtliche Änderungen erleichtert werden.

Für den Ausbau von Homes Passed zu Homes Connected, den Abbau der Hemmnisse bei der Herstellung gebäudeinterner Infrastruktur und bei der Kundenansprache wurden Lösungsvorschläge identifiziert.