Zusammenfassung
Das WIK hat im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie eine vergleichende Untersuchung der Liberalisierungsprozesse im Telekommunikationssektor in vier Ländern - Frankreich, Großbritannien, USA und Japan - vorgelegt. Ziel der Studie ist es, zu zeigen, welche regulatorischen Weichenstellungen diese Länder vorgenommen haben und zu welchen unterschiedlichen Markt- und Wettbewerbsentwicklungen unterschiedliche Weichenstellungen geführt haben. Dabei stehen die Liberalisierung des Sprachtelefondienstes und der öffentlichen Telekommunikationsnetze sowie die Entwicklung des Mobilfunksektors im Mittelpunkt.
Für jedes der vier einbezogenen Länder arbeitet die Studie die regulatorischen Weichenstellungen heraus, wobei insbesondere auf die folgenden Faktoren eingegangen wird:
- Art der Marktöffnung (sukzessive oder allgemeine Marktöffnung),
- Lizenzierungsauflagen,
- Carrier-Selection- und Nummernportabilitätsregelungen, die Kunden den Wechsel der Telefongesellschaft erleichtern,
- Zusammenschaltungs- und Netzzugangsregelungen, die Neuanbietern die Nutzung von Bottleneck-Ressourcen erleichtern,
- Universaldienstauflagen, die Neuanbieter mit Finanzierungsverpflichtungen belasten,
- Preisregulierung, die die Preissetzungsspielräume der etablierten Telefongesellschaft beschneidet.
Unterschiedliche regulatorische Weichenstellungen haben zu teilweise wesentlich abweichenden Marktentwicklungen insbesondere im Festnetzbereich geführt, die in der Studie anhand der folgenden Kriterien nachvollzogen werden:
- Marktzutritt und Marktanteilsgewinne der Neuanbieter gegenüber der etablierten Telefongesellschaft,
- Preisentwicklung nach Marktöffnung und Infrastrukturaufbau durch neue Wettbewerber sowie
- Entwicklung der Telefon- bzw. Mobilfunkdichte und der Teilnehmerzahlen.