Die Digitalisierung der Produktion stellt KMU vor große Herausforderungen. Der Diskussionsbeitrag zur vernetzten Produktion in KMU liefert wertvolle Einblicke in die gegenwärtige Situation und zeigt Zukunftsperspektiven auf. Die Analyse offenbart eine deutliche Kluft zwischen der Einschätzung des Stellenwertes von digitalen Produktionstechnologien und deren tatsächlicher Implementierung in KMU. Unternehmen haben zwar erste Schritte in Richtung vernetzter Produktion unternommen, stoßen jedoch auf Hürden bei der umfassenden Integration. Mangelnde Ressourcen, fehlendes Fachwissen und unzureichende Infrastruktur erweisen sich als zentrale Hemmnisse. Das entwickelte Periodensystem der vernetzten Produktion strukturiert die Thematik in vier Hauptbereiche:
- Organisatorische Readiness
- Technische Readiness
- Datendarstellung
- Datenverwertung
Diese Systematik bietet KMU einen klaren Überblick und Orientierung für die schrittweise Umsetzung der vernetzten Produktion. Die Auswertung von 72 Praxisbeispielen verdeutlicht, wie KMU erste Schritte in Richtung vernetzter Produktion erfolgreich umgesetzt haben, etwa durch Retrofitting ihrer Anlagen. Gleichzeitig wird gezeigt, wie beispielsweise eine fehlende Übersicht der Daten im Rahmen eines Projekts bewältigt wurden. Die Praxisbeispiele unterstreichen die Relevanz des Periodensystems und bieten eine wertvolle Orientierungshilfe für KMU, die ihre Digitalisierung vorantreiben möchten.
Die Studie zeigt, dass im Jahr 2023 etwa 25 % der KMU erste Digitalisierungsmaßnahmen ergriffen haben, komplexere Konzepte wie autonome Produktion jedoch selten umgesetzt werden. Befragte Expert:innen geben ambivalente Prognosen zu ihrer zukünftigen Entwicklung ab: Während regulatorische Vorgaben und Wettbewerbsdruck Fortschritte im Bereich der vernetzten Produktion vorantreiben könnten, bremsen technologische und strukturelle Hürden die positiven Entwicklungen potenziell aus.